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Neurologische Klinik als "Integriertes Myasthenie Zentrum" zertifiziert

Die Neurologie der UMM ist als „Integriertes Myasthenie Zentrum“ zertifiziert und zählt zu rund 20 Kliniken in Deutschland mit höchsten Standards für Myasthenie-Patienten.

Die Neurologische Klinik des Universitätsklinikums Mannheim (UMM) hat die Zertifizierung als „integriertes Myastheni Zentrum (iMZ)“ erhalten. Damit zählt sie offiziell zu den rund zwanzig spezialisierten Einrichtungen in Deutschland, die höchste Qualitätsstandards in der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Myasthenie – einer seltenen neuromuskulären Erkrankung – erfüllen. Die Zertifizierung erfolgt durch die Deutsche Myasthenie Gesellschaft e. V. (DMG).

Mit dem Zertifikat „integriertes Myasthenie Zentrum“ können Patientinnen und Patienten darauf vertrauen, dass grundlegende Qualitätsanforderungen eingehalten werden und ihr Wohl im Mittelpunkt steht. Das Netzwerk zertifizierter Zentren setzt sich dafür ein, bundesweit einheitliche Behandlungsstandards zu schaffen – und so die Versorgung von Menschen mit Myasthenie nachhaltig zu verbessern.

„Wir freuen uns sehr über die Zertifizierung als integriertes Myasthenie Zentrum“, sagt Prof. Dr. Lucas Schirmer, Leiter der Sektion Neuroimmunologie an der UMM. „Unser Fokus auf eine patientenzentrierte und multidisziplinäre Versorgung sowie unsere langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung dieser komplexen Erkrankung ermöglichen eine optimale Betreuung. Die Anwendung modernster Therapieverfahren, die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen der UMM sowie unsere Expertise in der Erforschung und Behandlung weiterer neuroimmunologischer Erkrankungen runden das Behandlungsprofil der Sektion Neuroimmunologie ab.“

Die Spezialambulanz für Myasthenie und neuromuskuläre Erkrankungen am UMM betreut jährlich zahlreiche Patientinnen und Patienten und legt dabei besonderen Wert auf Beratung und Optimierung des Therapieverlaufs. Dazu zählen nicht nur die Betreuung im ambulanten Infusionszentrum, sondern auch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen sowie die Abstimmung mit Physiotherapie, Logopädie und Sozialdienst.

Neben bereits zugelassenen Therapien verfolgt das Zentrum auch neue Behandlungsansätze wie FcRn- und Komplementinhibition, unterstützt durch wissenschaftliche Studien im Bereich der Myasthenie. Die Myasthenia gravis (umgangssprachlich auch Myasthenie genannt) ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer gestörten Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel führt. Dadurch ermüdet die Muskulatur an verschiedenen Stellen des Körpers, insbesondere unter Belastung und bei Müdigkeit. Die Folgen sind Schwierigkeiten beim Greifen und Heben, rasche Ermüdung sowie Probleme beim Heben der Augenlider, Schließen des Mundes, Sprechen, Lachen oder Essen.

Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses prüfte die DMG sämtliche strukturellen, personellen und fachlichen Voraussetzungen. Bei einem Vor-Ort-Audit wurden unter anderem die organisatorischen Strukturen, die Ausstattung der Ambulanz, der Station und der Intensivmedizin sowie die Qualifikation des Fachpersonals bewertet. Zudem diskutierten die Gutachterinnen und Gutachter konkrete Behandlungsfälle aus der stationären und ambulanten Versorgung.

Mit der Zertifizierung verpflichtet sich die Klinik außerdem, alle behandelten Fälle im deutschlandweiten Myasthenie-Register (Myareg) zu dokumentieren. Dieses Register schafft eine wertvolle Wissensbasis für Forschung und Innovation und unterstützt die Entwicklung neuer, verbesserter Therapiemöglichkeiten.

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