Eine obstruktive Schlafapnoe steigert daher das Risiko, an Bluthochdruck, einer Herzerkrankung, einem Schlaganfall oder Diabetes zu erkranken. Die Weckreaktionen verschlechtern die Schlafqualität, man wacht unerholt auf und leidet am Tage unter Konzentrationsstörungen, Tagesschläfrigkeit und eingeschränkter geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit. Auch Potenzstörungen werden beklagt. Oft schnarchen die Patienten so laut, dass zusätzlich der Schlaf des Partners gestört wird.
Wie kommt es zu Schnarchen und Atempausen?
Der Verschluss wird einerseits durch Engstellen des oberen Atemwegs und andererseits durch die Entspannung der Muskulatur von Zunge und Rachen während des Schlafes ausgelöst. Engstellen entstehen durch vergrößerte Rachen-, Gaumen- oder Zungengrundmandeln, eine insgesamt große Zunge, ein langes und verdicktes Gaumensegel mit Zäpfchen oder einen zu kleinen Ober- und/oder Unterkiefer.
Atempausen
Kommt beim Einschlafen die natürliche Entspannung der Muskulatur dazu, fällt der Atemweg zusammen und eine Atempause entsteht. Doch auch wenn Kiefer, Mund und Rachen völlig regelrecht erscheinen, kann eine zu starke Entspannung der Muskulatur während des Schlafes genügen, um den Atemweg weich und instabil werden zu lassen. Insbesondere auf dem Rücken rutscht dann die Zunge nach hinten in den Rachen und verschließt den Atemweg.
Atemwegssteuerung
Für diese ausgeprägte Erschlaffung der Muskulatur während des Schlafes werden aktuell Störungen der Atemwegssteuerung auf der Ebene des Atemzentrums im Hirnstamm verantwortlich gemacht. So wissen wir beispielsweise, dass Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe oftmals nicht mehr ausreichend spüren, ob der Rachen offen oder verschlossen ist, ob Luft fließt oder nicht. Folglich kann die Muskulatur im Schlaf auch nicht effektiv einem drohenden Verschluss entgegenwirken, obwohl dies im Wachzustand noch gelingt.
Auslösende Faktoren
Bei Übergewicht wird der Atemweg insgesamt enger und instabiler, da sich Fett auch in der Zunge, im Rachen und im Bauch einlagert. In den meisten Fällen kommen mehrere auslösende Faktoren zusammen und ergänzen sich ungünstig. In selteneren Fällen sind ein instabiler Kehlkopf selbst oder auch Geschwülste im Rachen oder Kehlkopf die Ursache von Atempausen.
Wann spricht man von einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA)?
Der Schweregrad der OSA bestimmt sich aus der Anzahl der Atmungsstörungen pro Stunde Schlaf, der Tagesschläfrigkeit und den vorhandenen Begleiterkrankungen. So wird die Diagnose obstruktive Schlafapnoe erst dann gestellt, wenn:
- entweder mehr als fünf Atmungsstörungen pro Stunde Schlaf (RDI>5/h) und eine erhöhte Tagesschläfrigkeit und/oder eine der oben genannten Begleiterkrankungen vorliegen
- oder wenn mehr als 15 Atmungsstörungen pro Stunde Schlaf (RDI>15/h) vorliegen, unabhängig von Tagesschläfrigkeit und Begleiterkrankungen.