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Untersuchungen

Elektrokardiogramm (EKG)

Die mechanische Aktivität des Herzens – also der regelmäßige Herzschlag des Menschen – wird durch einen regelmäßigen elektrischen Impuls ausgelöst. In körperlicher Ruhe schlägt das Herz ca. 60 bis 80 Mal pro Minute. Unter körperlicher Belastung, wenn der Sauerstoffbedarf der Muskulatur steigt, erhöht sich die Herzfrequenz. Im Schlaf wird die Herzfrequenz entsprechend abgesenkt.

Was ist ein EKG? Wie läuft ein EKG ab?

Die elektrische Erregung, die einem Herzschlag vorausgeht und die Kontraktion (Zusammenziehen des Herzmuskels und Auswurf des Bluts in den Körperkreislauf) auslöst, kann durch ein EKG (Elektrokardiogramm) erfasst werden.

Dabei werden vorübergehend Elektroden in standardisierter Art und Weise an den Armen, Beinen und auf dem Brustkorb (insgesamt zehn Elektroden) angebracht. Die elektrische Erregung des Herzens kann über diese Elektroden und durch einen Verstärker im EKG-Gerät sichtbar gemacht, ausgedruckt und bewertet werden.

Die elektrische Erregung hat ihren Ursprung im sogenannten Sinusknoten, einem bestimmten Bereich im oberen rechten Vorhof des Herzens. Der Sinusknoten wird auch als Schrittmacher bezeichnet, da er dafür verantwortlich ist, dass das Herz mit einer bestimmten Frequenz schlägt.

Welche Informationen liefert ein EKG?

Durch das EKG kann der Arzt eine Reihe von Informationen erhalten wie beispielsweise: zugrundeliegender Rhythmus – also normaler Herzschlag – oder eine gerade laufende dauerhafte Rhythmusstörung, vereinzelte Extraschläge (sogenannte Extrasystolen), Ort der Extraschläge (z. B. aus den Herzvorkammern oder Hauptkammern kommend), Störungen der Erregungsausbreitung eines Impulses (sogenannte Schenkelblöcke, AV-Blöcke) und Lagetyp (Richtung der Haupterregungsausbreitung im Herzen).

Zudem können Hinweise über einen Herzinfarkt (alter oder akuter Herzinfarkt), Durchblutungsstörungen (siehe auch Ergometrie = Belastungs-EKG) des Herzens als Vorstufen eines Infarkts, Störungen der Blutsalzzusammensetzung (Elektrolyte) und Nebenwirkungen von Medikamenten erfasst werden.

Langzeit-EKG

Bei einem Langzeit-EKG wird ein EKG mit modifizierten Ableitungen (etwas andere Elektrodenpositionen auf dem Körper des Patienten) über einen langen Zeitraum, meist 24 Stunden, aufgezeichnet. Sinnvoll ist die Durchführung eines Langzeit-EKGs zur Erfassung von Rhythmusstörungen bei bisher ungeklärten Bewusstlosigkeiten (sogenannte Synkopen) oder unklaren Schwindelzuständen.

Bei einem Langzeit-EKG werden sechs Metallplättchen (Elektroden) in bestimmter Reihenfolge an der Brustwand angebracht und mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät (etwa so groß wie ein Walkman) verbunden. Beschwerden und Uhrzeiten sollten vom Patienten dabei notiert werden, damit der Arzt bei der Auswertung prüfen kann, ob zum gleichen Zeitpunkt eine Auffälligkeit in der EKG-Aufzeichnung nachzuweisen ist.

Ergometrie/Belastungs-EKG

Ein Belastungs-EKG (meist Fahrradergometrie, seltener Laufbandergometrie) ist die kontinuierliche Aufnahme eines oben beschriebenen Elektrokardiogramms unter definierter ansteigender körperlicher Belastung des Patienten. Zur Erfassung von Herzrhythmusstörungen oder zur Prüfung, ob das Herz korrekt unter Belastung schneller schlägt (normaler Herzfrequenzanstieg unter körperlicher Belastung), kann eine Ergometrie erforderlich werden.

Ereignisrekorder (Eventrecorder)

Falls eine Dokumentation einer Rhythmusstörung durch mehrere Langzeit-EKG-Messungen nicht gelingt, weil sie eher selten auftreten, besteht auch die Möglichkeit, dem Patienten einen Ereignisrekorder auszuhändigen. Das kleine batteriebetriebene Gerät vermag, mit Hilfe zweier Elektroden, die auf den Körper geklebt werden (oder bei manchen Systemen durch direktes Auflegen des Gerätes auf den Brustkorb) auf Knopfdruck ein EKG zu registrieren. Treten die entsprechenden Beschwerden auf, leitet der Patient selbstständig zu Hause oder unterwegs ein EKG ab.

Echokardiographie

Häufig müssen bei Patienten, die sich aufgrund von Rhythmusstörungen vorstellen, auch weitergehende Untersuchungen, z. B. eine Herzultraschalluntersuchung, durchgeführt werden.

Rhythmusstörungen können durch Erkrankungen des Herzens verursacht werden, die vor einer Behandlung ausgeschlossen werden müssen, wie beispielsweise Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelerkrankungen (ischämische Kardiomyopathie, hypertrophe Kardiomyopathien, dilatative Kardiomyopathien) oder Hinweise für einen alten Herzinfarkt.

Die Echokardiographie stellt zudem eine sehr wichtige Verlaufsuntersuchung bei Patienten mit den oben genannten Herzerkrankungen dar und wird regelmäßig durchgeführt.

Kontextspalte

Ärztliche Leitung

Dr. med. Volker Liebe

Geschäftsführender Oberarzt
Leitung Elektrophysiologie
Leitung Arrhythmieambulanz