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Leukämieforschung / Myelodysplastische Syndrome (MDS)

Was sind MDS?

Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind eine Gruppe bösartiger Knochenmarkerkrankungen, deren Schweregrad sehr unterschiedlich sein kann. Durch die Entartung von Stammzellen im Knochenmark wird die Blutbildung fehlgesteuert und es kommt zu einem Mangel an roten Blutkörperchen (Anämie), Leukozyten (Leukozytopenie) und/oder Blutplättchen (Thrombozytopenie). Außerdem besteht ein Risiko, dass MDS in eine akute myeloische Leukämie (AML) übergehen kann.

Was kann man tun?

Bislang können MDS nur durch eine Stammzelltransplantation geheilt werden. Allerdings ist dies für viele Patienten aufgrund höheren Alters oder Begleiterkrankungen keine Behandlungsoption. Es gibt daher auch noch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die in der Lage sind, die Erkrankung zu kontrollieren und zu bremsen. Wir forschen in unserem Labor an der Verbesserung dieser Behandlungsmöglichkeiten und an der Entwicklung neuer Therapieansätze.

Stand der Forschung

In den letzten Jahren konnte die Entstehung MDS besser verstanden werden, vor allem durch die Entdeckung zugrundeliegender Mutationen. Allerdings gab es lange kein geeignetes Modell, um die Krankheitsentstehung  und die Wirkung von Therapien zu erforschen. Hierbei ist vor allem auch wichtig herauszufinden, warum oft Rückfälle auftreten und wie diese verhindert werden könnten. Auf der Basis neu entwickelter Modelle lassen sich nun MDS-Pathomechanismen und vor allem die Interaktionen verschiedener Zellen in ihrem Umfeld im Knochenmark erforschen.

Eigene Forschung

In unserem höchst innovativen und translationalen Umfeld untersuchen wir die Zusammensetzung des Knochenmarks in Patienten mit myeloischen Neoplasien, vor allem die Zusammensetzung der Zelltypen und die molekulare Interaktion von Zellen mit dem Knochenmark. In unserem Labor verwenden wir verschiedene Arten von Zellkulturmodellen, z.B. Ko-Kulturen mehrerer Zellarten oder 3D Modelle. Durch die Anbindung an die Klinik, wo laufend aktuelle Studien durchgeführt werden, können wir auch auf Patientenproben zurückgreifen. Wir setzen modernste Methoden zur Untersuchung genetischer Veränderungen der entarteten Knochenmarkszellen ein, zum Beispiel Ganzgenom-Sequenzierung oder RNA-Sequenzierung. Dadurch können die gewonnenen Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Therapieansätze genutzt werden.

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José Carreras Stiftung

Gefördert durch die José Carreras Stiftung.

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