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Ordinarienkonvent 2025: „Neurochirurgie – Veränderung gestalten”

Beim Ordinarienkonvent der Neurochirurgie diskutierten die Direktor:innen der Unikliniken Impulse für Zukunft des Fachs – von Forschung bis Strukturfragen.

Der diesjährige Ordinarienkonvent, organisiert von Prof. Nima Etminan, Direktor der Neurochirurgischen Klinik Mannheim, und Prof. Jürgen Beck, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurochirurgie Freiburg, brachte am 4. und 5. Dezember erstmals 38 Klinikdirektor:innen aus aus Deutschland zusammen.

Unter dem Leitthema „Neurochirurgie – Veränderung gestalten“ stand die Frage im Mittelpunkt, wie sich die Neurochirurgie in einem zunehmend interdisziplinären und ökonomisch geprägten Umfeld weiterentwickeln kann – und welche akademischen Strukturen Forschung, Lehre und Innovation langfristig stärken.

Nach der Begrüßung durch Professor Etminan und Professor Beck eröffnete eine Reihe von Berichten aus nationalen und internationalen Fachgesellschaften das wissenschaftliche Programm.

Ein Höhepunkt des ersten Tages war die Keynote von Prof. Adnan Siddiqui, stellvertretender Direktor der Neurochirurgie an der University of Buffalo sowie CEO und CMO des Jacobs Institute. Der Vortrag des international renommierten Experten zum Thema „Collaborative Leadership in Endovascular Neurosurgery“ zeigte, wie interdisziplinäre Teamarbeit, Innovation und akademische Exzellenz die moderne vaskuläre Neurochirurgie prägen.

Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion mit weiteren hochrangigen Vertretern statt. Unter der Moderation von Prof. Nima Etminan und Prof. Hans Clusmann (Präsident der DGNC) diskutierten Prof. Torstein R. Meling (Past President der European Association of Neurosurgical Societies, EANS), Prof. Peter Vajkoczy (Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie, DGNC), Prof. Andreas Raabe (Past Chair, EANS Cerebrovascular Section) und Prof. Andreas Gruber (Chair, EANS Cerebrovascular Section) über strategische Perspektiven und strukturelle Herausforderungen der akademischen Neurochirurgie.

"Die Ausrichtung des diesjährigen Ordinarienkonvents war mir eine besondere Freude aber auch Ehre. Die hohe (inter-)nationale Beteiligung unterstreicht, wie sichtbar und vernetzt die Mannheimer Neurochirurgie inzwischen geworden ist – nicht zuletzt aufgrund unserer internationalen Präsenz und Vernetzung. Formate wie dieses unterstreichen, dass akademische Exzellenz heute dort entstehen, wo standortübergreifende Partnerschaften aktiv gelebt werden. Dieses Event war sicherlich eines meiner Highlights 2025." –  Prof. Nima Etminan

Der zweite Konferenztag startete mit der Hot-Topic-Session zur vaskulären Neurochirurgie. Dabei wurden aktuelle Entwicklungen zu operativen Behandlung von intrazerebralen Blutungen, endovaskulären Therapieansätzen bei subduralen Hämatomen sowie den bevorstehenden europäischen Leitlinien zur Subarachnoidalblutung und der deutschen Leitlinie zu unrupturierten intrakraniellen Aneurysmen beleuchtet.

Mit besonderer Spannung wurde die Keynote von Dr. Peter Kurz, ehemaliger Mannheimer Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsmedizin Mannheim, erwartet. Unter dem Titel „Entscheidungsträger in Klinikmanagement und Politik – wann hören sie zu?“ gab er Einblicke in die Struktur von Kommunikation und Entscheidungsprozessen im Gesundheitswesen sowie der Politik. Seine Analyse, wie Kommunikation zwischen Politik, Klinikmanagement und Hochleistungsmedizin funktioniert – und wo sie scheitert –, stieß auf große Resonanz im Plenum.

Den Abschluss bildete der Vortrag von Prof. Michael Platten, Direktor der Klinik für Neurologie und Präsident der European Association of Neuro-Oncology. Unter dem Titel „Zukunftsmedizin gestalten – akademische Strukturen für Exzellenz in der Neuromedizin“ zeigte er auf, wie Forschung, Lehre und klinische Versorgung stärker miteinander verzahnt werden können und welche Rolle die Neuromedizin als zukunftsweisende Verbunddisziplin zukünftig einnehmen wird.

Die Veranstaltung machte deutlich:

Trotz großer Herausforderungen befindet sich die akademische Neurochirurgie in einer Phase bedeutender Dynamik und Weiterentwicklung. Der Konvent unterstrich eindrucksvoll, wie wichtig kontinuierlicher Austausch, internationale Vernetzung und wissenschaftliche Kooperation für die Zukunft des Fachs sind – und wie entscheidend es ist, Veränderung aktiv zu gestalten.

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