Ablenkung mindert Schmerzen – so lässt sich das Prinzip des sogenannten „3D Pain Distraction System“ zusammenfassen, das kleinen Patienten der UMM jetzt zu Gute kommt. Dank finanzieller Beiträge der „Bülent Ceylan für Kinder Stiftung“ und von Fans des SV Waldhof Mannheim 07 kann das neue System jetzt in der Kinderchirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) Kinder ablenken und so Behandlungen und Untersuchungen erleichtern.
Das 3D Pain Distraction System erzeugt im Behandlungszimmer bunte Welten, in die Kinder mit einer 3D-Brille eintauchen können. Zum Beispiel tauchen Fische aus einem Korallenriff auf und scheinen durch das Klinikzimmer zu schwimmen. Oder Kinder fühlen sich dank 3D-Brille auf einer rasanten Achterbahnfahrt. Das System hat auch interaktive Programme, bei denen die Kinder selbst Aufgaben lösen müssen. „Es ist erwiesen, dass Ablenkung die Wahrnehmung von Schmerz reduziert“, sagt Dr. med. Miriam Renkert, Oberärztin der Kinderchirurgischen Klinik. Dr. Renkert und ihr interdisziplinäres Burn Team versorgen häufig Verletzungen durch Verbrennungen oder Verbrühungen und andere komplexe Wunden. Gerade für die unangenehmen aber unvermeidbaren Teile der Versorgung gibt es jetzt eine Hilfestellung: „Mit dem 3D Pain Distraction System konzentrieren die Kinder sich auf die bunten Bilder, haben weniger Angst und sind meist deutlich ruhiger. Wir sind zuversichtlich, dass wir durch das System auch weniger Schmerzmittel verabreichen müssen“, berichtet Renkert.
Um das System im Wert von rund 12.000 Euro einzurichten, haben mehrere Spender zusammengelegt: Den Anfang machte der Erlös aus dem Becherpfand von einem Heimspiel des SVW Waldhof von über 1.300 Euro. Den großen Rest des Kaufpreises stockte dann die „Bülent Ceylan für Kinder Stiftung“ auf. „Als ich von dem Projekt gehört habe, habe ich direkt zugesagt“, erzählte Bülent Ceylan bei der symbolischen Übergabe am Tag der offenen Tür zum 100. Jubiläum des Klinikums. „Ich freue mich, dass ich einen Beitrag dazu leisten kann, dass die kleinen Patienten hier im Universitätsklinikum noch weniger Schmerzen erleben müssen“, unterstreicht der Mannheimer Comedian und Familienvater.
„Nicht alles, was in der modernen Patientenversorgung möglich ist, wird auch von den Kostenträgern finanziert“, betonte Freddy Bergmann, Geschäftsführer des Universitätsklinikums. „Deshalb ist die Unterstützung großer und kleiner Spender besonders wertvoll, weil wir so Projekte wie dieses umsetzen können. Dafür bedanke ich mich persönlich und im Namen unserer kleinen Patientinnen und Patienten sowie ihrer Eltern sehr herzlich.“