Dr. med. Babak Yazdani ist im Rahmen des 46. Wissenschaftlichen Jahreskongresses der Deutschen Hochdruckliga Anfang Dezember für eine Arbeit zum Bluthochdruck mit dem Dieter-Klaus-Förderpreis 2022 der Deutschen Hypertonie Stiftung DHS® ausgezeichnet worden.
Dr. Yazdani ist Oberarzt an der V. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), unter der Leitung von Professor Dr. med. Bernhard Krämer. Er forscht dort zum arteriellen Bluthochdruck, einem der Haupt-Auslöser für die Atherosklerose, im Volksmund auch „Gefäßverkalkung“ genannt. Folgekrankheiten der Atherosklerose, sogenannte atherosklerotisch bedingte kardiovaskuläre Erkrankungen, sind die häufigste Todesursache weltweit.
Die Atherosklerose kann unterschiedliche Gefäßabschnitte des menschlichen Körpers befallen. Man unterscheidet die periphere arterielle Verschlusskrankheit, die Durchblutungsstörungen der Arme und Beine verursacht, die koronare Herzkrankheit, die durch verstopfte Herzkranzgefäße verursacht wird, und die Karotisstenose, eine Verengung der Halsschlagader.
Den Förderpreis erhielt Yazdani für seine Arbeit mit dem Titel „Polyvascular disease, pulse pressure and mortality“, in der er der Frage nachging, wie sich Gefäßverkalkungen, die nicht ein einzelnes, sondern zwei bzw. mehrere Gefäßsysteme des Körpers gleichzeitig betreffen, auf die Sterblichkeit der Betroffenen auswirken. Dazu analysierte die Forschergruppe um ihn, Univ.-Professor Dr. med. Winfried März und Professor Krämer Daten der „Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health“ (LURIC)-Studie, einer monozentrischen Kohortenstudie mit 3.316 Patient:innen, die eine Herzkatheter-Untersuchung erhielten.
Die Wissenschaftler:innen konnten aus den Daten ableiten, dass das Risiko sowohl für die Gesamtsterblichkeit als auch für die kardiovaskuläre Sterblichkeit mit zunehmender Anzahl atherosklerotisch veränderter Gefäßsysteme signifikant ansteigt. Dabei ist die Gewichtung unterschiedlich: Es zeigt sich, dass die Kombination von peripherer arterieller Verschlusskrankheit mit entweder koronarer Herzkrankheit oder Karotisstenose mit einem höheren Risiko für Gesamtsterblichkeit und kardiovaskuläre Sterblichkeit assoziiert ist als die Kombination von koronarer Herzkrankheit und Karotisstenose.
Die LURIC-Studie gibt außerdem Auskunft darüber, dass das Vorhandensein von atherosklerotischen Veränderungen in mehreren Gefäßabschnitten unter anderem mit einem höheren systolischen Blutdruck assoziiert ist. Darüber hinaus scheint eine zunehmende atherosklerotische Belastung zu einer Steifigkeit der Gefäße beizutragen und die Nierenfunktion zu beeinträchtigen.
Der Preis
Die Deutsche Hypertonie Stiftung DHS® vergibt den mit 2.500 Euro dotierten Dieter-Klaus-Förderpreis an junge promovierte Wissenschaftler:innen in Europa für Arbeiten, die sich mit experimenteller, klinischer oder epidemiologischer Forschung zum Bluthochdruck befassen.
Die ausgezeichnete Arbeit
Polyvascular disease, pulse pressure and mortality
The Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health (LURIC) study
Babak Yazdani et al.
Vasa(2022),51(4), 229-238
DOI: 10.1024/0301-1526/a001011