Mehr als jede vierte Frau hat Myome in der Gebärmutter. Die gutartigen Tumoren verursachen häufig Beschwerden wie Menstruationsschmerzen und starke Monatsblutungen bis hin zur Blutarmut (Anämie), können aber auch für einen unerfüllten Kinderwunsch oder Frühgeburten verantwortlich sein. Die Vortragsreihe ‚Medizin für Mannheim‘ befasst sich am Dienstag, 29. November, 18:30 Uhr, im Großen Hörsaal 01 der Universitätsmedizin Mannheim mit Gebärmuttermyomen und anderen Ursachen für Blutungsstörungen. Am Mittwoch, 30. November, 12:00 bis 13:00 Uhr, bietet die Frauenklinik der UMM unter 0621-383-2286 zusätzlich eine Telefonsprechstunde zum Thema an.
Den Vortragsabend eröffnet Professor Dr. med. Benjamin Tuschy, Leitender Oberarzt an der UMM-Frauenklinik. Er erläutert, wie Myome sicher diagnostiziert werden können und gibt einen Überblick über die individuellen Therapiemöglichkeiten. „Wenn ein Myom keine Symptome verursacht, ist zunächst keine Behandlung nötig – es sollte aber beobachtet werden“, betont er. „Insbesondere bei ungewollter Kinderlosigkeit muss immer auch an mögliche Myome gedacht werden.“ Treten Symptome auf, können Myome je nach Lage und Größe mit Medikamenten behandelt, minimalinvasiv operiert oder ohne Bauchschnitt mit Hitze verödet werden.
Anschließend zeigt die Radiologin Professor Dr. med. Maliha Sadick, wie sie Myome mit einem Katheter-Eingriff ohne offene Operation behandelt: „Bei der sogenannten Myom-Embolisation schieben wir unter Röntgenkontrolle einen Katheter über eine Arterie in der Leiste bis zum Myom. Dort werden die Blutgefäße, die den Myomknoten versorgen, gezielt verschlossen, so dass der gutartige Tumor abstirbt und vom Körper abgebaut wird.“
Im dritten Kurzvortrag des Abends befasst sich Professor Dr. med. Sebastian Berlit, Leitender Oberarzt an der UMM-Frauenklinik, mit anderen gut- und bösartigen Ursachen für vaginale Blutungsstörungen. „Starke Regelblutungen können zum Beispiel auch durch Polypen, Verwachsungen oder Entzündungen verursacht werden“, zählt Berlit auf. „In seltenen Fällen kann aber auch eine Hormonstörung oder eine Krebserkrankung der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses zu Grunde liegen. Diese schwerwiegenden Erkrankungen sollten immer in Betracht gezogen und diagnostisch ausgeschlossen werden“, so Berlit weiter.
Wer an der Informationsveranstaltung im historischen Großen Hörsaal 01 teilnehmen will, muss eine FFP2-Maske tragen und zum Einlass einen aktuellen Befund eines negativen Corona-Tests vorweisen. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, findet unter www.medizin-fuer-mannheim.de einen Link zum ebenfalls kostenfreien Livestream.
„Medizin für Mannheim“ ist eine Veranstaltung der Universitätsmedizin Mannheim in Kooperation mit der Mannheimer Abendakademie, dem Mannheimer Morgen und dem Rhein-Neckar Fernsehen.
Medizin für Mannheim:
Gebärmuttermyome und andere Ursachen für Blutungsstörungen
Dienstag, 29. November, 18:30 Uhr,
im Großen Hörsaal 01 der UMM (Haus 6, Ebene 4)
und als Livestream auf Youtube
Myome der Gebärmutter –
Diagnose und individuelle Therapie
Prof. Dr. med. Benjamin Tuschy, Leitender Oberarzt Frauenklinik
Radiologisch-interventionelle Therapie von Gebärmuttermyomen
Prof. Dr. med. Maliha Sadick, Oberärztin Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin
Andere gut- und bösartige Ursachen für vaginale Blutungsstörungen
Prof. Dr. med. Sebastian Berlit, Leitender Oberarzt Frauenklinik