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Die Klinik ist durch Auftrag der Stadt Mannheim über den Krankenhausträger in die Notfallversorgung integriert und besetzt ärztlich zwei Notarzteinsatzfahrzeuge.
Notarzteinsatzfahrzeug
Die notfallmedizinische Versorgung von Notfallpatienten gehört sicherlich zu den verantwortungsvollsten Aufgaben, die einem Arzt übertragen werden können. Innerhalb kürzester Zeit muss sich ein Überblick über die Situation verschafft, Entscheidungen getroffen und lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden.
Ausbildung & Qualifizierung
Alle im Notarztdienst eingesetzten Ärzte der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie besitzen die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Der Erwerb dieser Zusatzbezeichnung ist an eine mindestens zweijährige klinische Tätigkeit, die Vollzeittätigkeit von sechs Monaten auf einer Intensivstation, den Besuch spezieller Kurse, den Nachweis bestimmter vordefinierter Fähigkeiten und die umfangreiche Einarbeitung durch einen erfahrenen Notarzt gekoppelt. Die von uns besetzten Notarzteinsatzfahrzeuge sind auf den Rettungswachen des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) und der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) stationiert, diese stellen jeweils auch die Notfallsanitäter für das NEF.
4.600 Einsätze pro Jahr
Jährlich werden durch die NEFs circa 4.600 Einsätze abgewickelt, was einem Schnitt von etwa 13 Notarzteinsätzen täglich entspricht. Das Einsatzspektrum beinhaltet einen Anteil von circa 60 % internistischen, 18 % chirurgischen und 22 % sonstiger Notfälle (u.a. neurologische und pädiatrische Notfälle).
Die Notarzteinsätze werden bereits am Einsatzort digital erfasst und zentral an die Stelle zur trägerübergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg (SQRBW) und die aufnehmende Notaufnahme geschickt.
Rettungshubschrauber
Seit März 2007 wird der am Flughafen Mannheim stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 53“ anteilsmäßig durch ärztliche Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie besetzt.
Die Notärzte, die auf dem Rettungshubschrauber „Christoph 53“ eingesetzt werden, verfügen alle über eine abgeschlossene Facharztausbildung in der Anästhesiologie und sind damit deutlich höher qualifiziert als es das Gesetz fordert. Der stellvertretende leitende Hubschrauberarzt wird ebenfalls durch die Klinik gestellt.
1100 Einsätze pro Jahr
Der Rettungshubschrauber wurde ursprünglich als reiner Sekundärhubschrauber (Intensivtransporthubschrauber) im Jahr 1986 in Dienst gestellt. Mittlerweile sind jedoch von jährlich etwa 1100 Einsätzen ungefähr 70 % Primäreinsätze. Als Hubschraubermuster steht momentan eine der modernsten Maschinen der Luftrettung (H 145) zur Verfügung. Die Maschine, die Piloten und Notfallsanitäter werden durch die DRF Luftrettung gestellt. Die ärztliche Besetzung wird durch einen Notarzt (Leitender Hubschraubernotarzt) der DRF Luftrettung und durch Notärzte der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsklinik Heidelberg vervollständigt.
Die Einsatzkoordinierung des Rettungshubschraubers erfolgt über die integrierte Rettungsleitstelle Mannheim (Standort Hauptfeuerwache) und die Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) von Baden-Württemberg in Rheinmünster.
Leitende Notärzt:innen
Der Leitende Notarzt (LNA) als Führungskraft des Rettungsdienstes soll bei Großschadensfällen mit vielen Verletzten oder Erkrankten die medizinischen Maßnahmen am Notfallort leiten, koordinieren und überwachen, um möglichst allen Betroffenen eine medizinische Versorgung zu ermöglichen. Er wird hierbei insbesondere durch den Organisatorischen Leiter (OrgL) Rettungsdienst unterstützt. Außerdem wirkt er bei der Qualitätssicherung im Rettungsdienst mit.
Weisungsbefugnis im Einsatz
Der Leitende Notarzt hat im Einsatz Weisungsbefugnis gegenüber den beteiligten Ärzten, dem Rettungsdienstpersonal und im Falle der Delegation durch den technischen Einsatzleiter gegenüber dem Sanitätspersonal des Katastrophenschutzes. Die Weisungsbefugnis im Einsatz gegenüber anderen Ärzten gilt ohne Einschränkung für sämtliche medizinisch-einsatztaktische Maßnahmen.
Der Leitende Notarzt nimmt im Rahmen seiner Aufgabenstellung hoheitliche Funktionen wahr. Die Bestellung, die ihn mit hoheitlichen Rechten beleiht, schafft die Voraussetzung für die Abdeckung des Haftungsrisikos des Leitenden Notarztes über die Amtshaftung des Landes.
Die Bestellung des LNA erfolgt durch den Landrat oder Oberbürgermeister des Land- bzw. Stadtkreises des jeweiligen Rettungsdienstbereichs auf Vorschlag des Bereichsausschusses für den Rettungsdienst.
Ganzjährige 24-stündige Verfügbarkeit
Die Gruppe der Leitenden Notärzte in Mannheim organisiert mit eigenem Dienstplan die ganzjährige 24-stündige Verfügbarkeit eines LNA im Rettungsdienstbereich Mannheim. Die Anfahrt zur Einsatzstelle erfolgt mit einem eigenen Einsatzfahrzeug (Florian Mannheim 1/10-3 bzw. 1/10-4), welches durch das Amt für Feuerwehr und Katastrophenschutz der Stadt Mannheim (Amt 37) zur Verfügung gestellt wird.
Das Einsatzgebiet umfasst den gesamten Rettungsdienstbereich Mannheim. Die Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie stellt aktuell mehrere Mitglieder der LNA-Gruppe Mannheim.
Bodengebundener Intensivtransport
Im Jahr 1998 nahm die Anzahl der Sekundärtransporte im Rettungsdienstbereich Mannheim durch die vier Regelnotärzte (damals noch 2x Mannheim, 1x Schwetzingen, 1x Weinheim) deutlich zu. Um die adäquate Versorgung von Intensivpatienten während des Transportes zu gewährleisten und die Regelnotärzte für die Notfallrettung frei zu halten, wurde die Einführung eines qualifizierten, bodengebundenen Intensivtransportsystems diskutiert. Dafür kam es zu einer Kooperation des damaligen Instituts für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikum Mannheim GmbH mit den Rettungsdienstorganisationen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), dem Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) in Mannheim. Nach etlichen Gesprächen konnte ab Mai 1999 der bodengebundene Intensivtransport mit dem Intensiv- und Verlegungsmobil (INuVER) begonnen werden. Es war bis ins Jahr 2008 der einzige funktionierende bodengebundene Intensivtransport in Baden-Württemberg. Die Einsatzdisposition wurde über die Integrierte Rettungsleitstelle Rhein-Neckar in Ladenburg abgewickelt.
Zum 1. Mai 2008 hat die Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) mit Sitz am Operation-Center der DRF Luftrettung in Rheinmünster ihren Betrieb aufgenommen. Erstmalig kooperieren dabei das DRK, der ASB und die JUH, die gemeinsam das medizinische Personal des Intensivtransportwagen stellen. Standort ist die Rettungswache des ASB in Mannheim.
Die ZKS disponiert im Auftrag des Innenministeriums Baden-Württemberg Intensivtransporte am Boden und in der Luft. Einsatzleiter der DRF Luftrettung und des Deutschen Roten Kreuzes koordinieren die Einsätze von drei Rettungs- bzw. Intensivtransporthubschraubern der DRF Luftrettung (Stuttgart, Freiburg, Mannheim) und von fünf Intensivtransportwagen verschiedener Rettungsdienstorganisationen (Stuttgart, Freiburg, Mannheim, Ulm, Konstanz). Bei Bedarf werden auch überregionale Intensivtransportmittel hinzugezogen. Das Modellprojekt wurde zunächst auf vier Jahre bis zum Frühjahr 2012 angelegt. Seit 2012 ist das Modellprojekt in den Regelbetrieb überführt worden.
Die Vorraussetzung zur Teilnahme am Intensivtransport in Baden-Württemberg wurde durch den Landesausschuss Rettungsdienst für Ärzte geregelt. Die Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin stellt alle Notärzte mit der Zusatzqualifikation Intensivtransport der DIVI. Die Notfallsanitäter werden seit 2025 durch den Arbeiter-Samariter-Bund und das Deutsche Rote Kreuz gestellt.
Hintergrundärzt*innen
Zum 1. Mai 2008 hat die Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) mit Sitz am Operation-Center der DRF Luftrettung in Rheinmünster ihren Betrieb aufgenommen.
Sie disponiert im Auftrag des Innenministeriums Baden-Württemberg Intensivtransporte am Boden und in der Luft.
Der Notarztstandortleiter der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie ist als Hintergrundarzt benannt. Der Hintergrundarzt ist jeweils wochenweise als Ärztlicher Supervisor für die ZKS zuständig. Anfallende medizinische und organisatorische Probleme der ZKS werden mit dem „Ärztlichen Supervisor“ besprochen. Der Ärztliche Supervisor hat gegenüber der ZKS Weisungsbefugnis.
Innerklinische Notfälle
Die Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie teilt sich aufgrund baulicher Gegebenheiten die innerklinischen Notfälle mit der Medizinischen Klinik. Über die hausinterne Notrufnummer wird das Notfalltelefon auf der Intensivstation 32-3 alarmiert.
Die Mitarbeiter eilen dann mit einer Intensivpflegekraft und einem Intensivmediziner zum Notfallort und werden durch ein daraufhin verständigtes, anästhesiologisches Notfallteam unterstützt beziehungsweise abgelöst, damit die Kollegen der Intensivstation wieder ihrer Arbeit auf der Intensivstation nachkommen können. Respiratorische Notfälle und Herz-Kreislauf-Stillstände sind die führenden Alarmierungsgründe des innerklinischen Notfallteams.
Schockraumversorgung
Im Rahmen der Schockraumversorgung werden etwa 1100 vital bedrohte Patienten interdisziplinär unter Leitung der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerztherapie in Zusammenarbeit mit den beteiligten Kliniken und Instituten sowie dem Integrierten Notfallzentrum, versorgt.