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Schmerzmedizin

Ihre Behandlung in der Schmerzambulanz

Bei Ihrem Erstkontakt sichten und bewerten wir die vorliegende Befunde und die bisherigen Therapieverfahren. Unsere Diagnostik vervollständigen wir mit einer körperlichen und psychometrischen Untersuchung (Schmerzfragebogen).

Falls für die Diagnosestellung erforderlich, leiten wir weitere Maßnahmen ein, z.B. eine Bildgebung, Laboruntersuchungen oder auch diagnostische Nervenblockaden. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit der fächerübergreifenden Evaluation Ihrer Beschwerden.

Unser Behandlungskonzept ist multimodal. Wir wenden psychotherapeutische, physikalische, komplementär-medizinische, interventionelle und pharmakologische Therapieverfahren an. Eine intensive Verlaufsbeobachtung und Begleitung ist für uns selbstverständlich.

Unsere Ziele

  1. Formulierung einer genauen Schmerzdiagnose
  2. Veränderung der Schmerzintensität
  3. Anleitung zu einem eigenverantwortlichen und rehabilitativen Umgang mit den Symptomen

Chronische Schmerzen

Der Schmerz selbst kann zu einer Erkrankung werden, obwohl eine erkennbare körperliche Ursache nicht oder nicht mehr vorhanden ist. Ein großer Teil dieser Schmerzsyndrome lässt sich – wie man heute weiß – auf sogenannte neuroplastische Veränderungen im Nervensystem zurückführen. 

 

Dabei durchlaufen darauf spezialisierte Nervenzellen einen „Lernprozess“ ähnlich denjenigen Veränderungen in Nervenzellen, die bei Lernvorgängen aktiv sind (Langzeit­potenzierung). Vorher nicht oder wenig schmerzhafte Reize werden dann durch die veränderte Informations­verarbeitung der jetzt empfindlicher reagierenden Nervenzellen als Schmerz wahrgenommen („Schmerzgedächtnis“).

Solche Sensibilisierungsvorgänge können dabei von der Peripherie bis zum Zentralnervensystem reichen und sind häufig mit dysfunktionalen Veränderungen auch in anderen körpereigenen Netzwerken verbunden, wie etwa im vegetativen Nervensystem und im Immunsystem.

Faktoren, die solche neurobiologischen Mechanismen in Gang setzen können, sind lang anhaltende Schmerzreize, starke Schmerzintensitäten und Nerven­verletzungen, und auf der Seite der Betroffenen eine Mangel- oder Fehlfunktion des körpereigenen Schmerzabwehr­systems, dessen Funktionsfähigkeit nicht nur genetisch bestimmt ist, sondern auch von individuellen körperlichen und psychischen Entwicklungsprozessen abhängig ist.

Die auf diese Weise sich einmal „eingebrannten“ chronischen Schmerzen erfassen dann häufig die gesamte betroffene Person mit weitreichenden psychosozialen Konsequenzen (z.B. Arbeitsplatzverlust, Vereinsamung, Depression).

Für eine erfolgreiche Behandlung einer solchen Situation wählen wir entsprechend einen ganzheitlichen biopsychosozialen Ansatz.

Schmerzdienst

Der Schmerzdienst bietet Ihnen eine umfassende schmerzmedizinische Betreuung im Rahmen eines stationären Aufenthalts an. Unser Team aus Ärzten und Pflegekräften erarbeitet spezifische, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte schmerztherapeutische Behandlungskonzepte. Zum Einsatz kommen hierfür modernste medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsmethoden.

 

Mit der Auswahl des Narkoseverfahrens wird gleichzeitig auch das geeignete begleitende Schmerztherapieverfahren ausgewählt und ausführlich besprochen. Bei standardisierten Operationen ist somit frühzeitig für eine umfassende Schmerzbehandlung für die gesamte Zeit des stationären Aufenthaltes gesorgt.

Zu den modernsten eine Operation begleitenden Schmerztherapieverfahren gehört die Anwendung von „Schmerzkathetern“. Damit ist das Einbringen von lokal betäubenden Medikamenten in unmittelbare Nähe der für die Weiterleitung von Schmerzreizen verantwortlichen Nerven einer Körperregion über spezielle Katheter gemeint. Diese Katheter stehen für sehr viele Operationen bereits zur Verfügung. Die Zufuhr der Schmerzmedikamente erfolgt über spezielle Pumpen, deren Programmierung und Betreuung in Form täglicher Visiten am Patientenbett ebenfalls durch den Schmerzdienst gewährleistet wird. Dabei steht die tägliche Anpassung der Therapie an die aktuelle Situation der Patienten im Vordergrund.

Mit unserem Team beraten wir sämtliche Kliniken der UMM bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schwierig einzustellenden Schmerzen.

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