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Therapie

Konservative Therapie

Physiotherapie, physikalische Maßnahmen, schmerzstillende oder entzündungshemmende Medikamente bringen oft für viele Jahre eine Linderung der Beschwerden. Auch Schuhzurichtungen sind oft hilfreich.

Arthroskopie

Bei einer Arthroskopie (Kniespiegelung) kann neben der reinen Bestandsaufnahme des Knorpel- und gegebenenfalls Meniskusschadens oftmals auch therapeutisch mit Spülungen sowie Knorpel- oder Meniskusglättungen vorgegangen werden.

Umstellungsosteotomie

Die natürliche Beinachse zwischen Ober- und Unterschenkelknochen beträgt ca. sechs bis acht Grad. Besteht eine wesentliche Abweichung von dieser optimalen Beinachse sowie ein entsprechender typischer Knorpelschaden (z. B. Abnutzung des inneren Gelenkabschnitts bei O-Beinen), so kann eine operative Achskorrektur die Gewichtsbelastung vom erkrankten in den gesunden Kniegelenksabschnitt verlagern. Die Beschwerden können oftmals für einige, nicht selten auch viele Jahre deutlich gelindert werden.

Kniegelenk-Versteifung

Die Arthrodese (operative Versteifung des Kniegelenks) ist ein Eingriff der zuverlässig die bewegungsabhängigen Schmerzen und Instabilität des Kniegelenks bei Arthrose beseitigt. Der große Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Dauerhaftigkeit. Erneute Operationen wegen Verschleiß oder Lockerung, wie bei einer Knieprothese, entfallen. Trotz des großen Nachteils der fehlenden Kniegelenksbeweglichkeit ist die Arthrodese in bestimmten Fällen eine tatsächliche Behandlungsalternative.

Kniegelenk-Endoprothese

Eine Kniegelenk-Endoprothese ist der Versuch einer funktionellen Nachbildung des Kniegelenks. Sie ersetzt die abgenutzten Knorpeloberflächen durch eine metallene Femur-Komponente am Oberschenkelknochen, eine Tibia-Komponente aus Metall und Kunststoff (Polyethylen) am Schienbein und gegebenenfalls eine künstliche Kniescheibe.

Die Implantation eines künstlichen Gelenks als Teil- oder Totalendoprothese ist eine adäquate Behandlung, falls die konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Entscheidende Faktoren für die Lebensdauer und Funktionsfähigkeit der Endoprothese (die Haltbarkeit eines künstlichen Kniegelenks liegt bei ca. zwölf bis 15 Jahren) sind das Material, die körperliche Beanspruchung und die Knochenbeschaffenheit.

Je nach Ausmaß der Knorpel- und Gelenkdestruktion sowie der Stabilität des Bandapparats, stehen drei verschiedene Gruppen von Prothesen zur Verfügung:

Teilersatz

(Schlittenprothese, unikondylärer Schlitten)

Der unikondyläre Gelenkersatz (Schlittenprothese) findet dann Anwendung, wenn nur das mediale Kompartment betroffen ist. Es ermöglicht den Rückgriff auf einen kompletten Gelenkersatz zu einem späteren Zeitpunkt. Die schnellere Rehabilitation ist gerade beim älteren Patienten ein entscheidender Vorteil.

Totalersatz

(bikondylärer Prothese, Oberflächenersatz, Totalprothese mit/ohne Ersatz der Patellarückfläche , d. h. Kniescheibe)

Der totale Ersatz der Kniegelenksoberfläche wird dann erforderlich, wenn sich die Gelenkdestruktion über den inneren und äußeren Gelenkabschnitt erstreckt und die Bandsituation noch nicht massiv instabil ist. Je nach bestimmten prä- und intraoperativen Entscheidungskriterien wird auch die Rückfläche der Kniescheibe endoprothetisch ersetzt.

Achsgekoppelter Totalersatz

(Achsgeführte Rotationsknie-Endoprothese)

In seltenen Fällen – in der Regel bei ausgeprägter Destruktion der knöchernen Strukturen oder massiver Instabilität des Bandapparats – ist die Implantation eines achsgekoppelten Totalersatzes angezeigt. Der Gelenkmechanismus dieser Prothesen erlaubt die Beugung und Rotation des Unterschenkels um seine Längsachse.

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