Therapie bei Beinlängendifferenz
Die Behandlung hängt von der Schwere der Differenz, der zugrunde liegenden Ursache und dem verbleibenden Wachstumspotenzial des Kindes ab. Die Behandlungsziele bestehen darin, die Beinlängen anzugleichen und funktionelle sowie kosmetische Probleme zu minimieren.
Die Behandlungsoptionen umfassen:
Konservative Maßnahmen
Grundsätzlich bedarf eine BLD nicht grundsätzlich einer Operation. Wer keinen Eingriff möchte, kann, je nach Ausmaß des Längenunterschiedes, mittels Einlagen, Schuhsohlenerhöhung oder Orthoprothesen einen Ausgleich erreichen. Wichtig ist hier die konsequente Anwendung, vor allem im Wachstum, um Sekundärschäden wie die Entwicklung einer Skoliose, eines Spitzfußes oder Beugekontrakturen entgegenzuwirken.
Operative Maßnahmen
Operative Maßnahmen unterscheiden sich je nach noch vorhandenem Wachstumspotential und des Ausmaßes des Längenunterschiedes.
- Epiphysiodese: Operative Blockierung der Wachstumsfuge im längeren Bein, um dem kürzeren Bein das Aufholen zu ermöglichen.
- Gliedmaßenverlängerung: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem externe Fixateure oder moderne interne Verlängerungsnägel verwendet werden, um das kürzere Bein allmählich zu verlängern.
- Knochenverkürzung: Selten eingesetzt, beinhaltet die Verkürzung des längeren Beins, um die Beinlängen auszugleichen, wenn eine Verlängerung nicht möglich ist.
Die Behandlungsentscheidungen werden individuell auf das Kind abgestimmt, unter Berücksichtigung des Wachstumspotenzials und der funktionellen Auswirkungen. Frühzeitige Intervention und langfristige Überwachung sind entscheidend für optimale Ergebnisse.