Therapie Botulinumtoxin-Injektion
Bei der Behandlung wird das Botulinumtoxin gezielt unter Ultraschallkontrolle in die betroffenen Muskeln injiziert. Dort blockiert es vorübergehend die Übertragung von Nervenimpulsen auf den Muskel, was zu einer Reduktion der Muskelaktivität und -spannung führt.
Dies kann bei verschiedenen Zuständen wie Spastik, Dystonie oder anderen Bewegungsstörungen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik und Funktionalität führen. Besonders häufig kommt die Botulinumtoxin-Therapie bei folgenden neuroorthopädischen Krankheitsbildern zum Einsatz:
- Spastik nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder bei infantiler Cerebralparese
- Fokale Dystonien wie zervikale Dystonie (Torticollis)
Die Wirkung der Injektion setzt in der Regel nach einigen Tagen (7-10 Tage) ein und hält etwa 4-6 Monate an. Danach muss die Behandlung wiederholt werden. In Kombination mit Physiotherapie und anderen rehabilitativen Maßnahmen kann die Botulinumtoxin-Therapie die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern und in vielen Fällen operative Eingriffe hinauszögern oder sogar vermeiden. Die Kontrolle mittels Ultraschall erhöht die Präzision der Injektion in den betroffenen Muskel und erhöht die Sicherheit, indem sensible Strukturen wie Gefäße oder Nerven visualisiert und geschont werden können.