Therapie Morbus Perthes
Ein wichtiger Bestandteil der Therapie sind regelmäßige Kontrollen: Alle drei Monate führen wir klinische Untersuchungen durch, um die Beweglichkeit zu überprüfen. Röntgenaufnahmen erfolgen anfangs viertel-, dann halbjährlich und später jährlich. Die Behandlung wird kontinuierlich an den Verlauf der Erkrankung und die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes angepasst.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Therapie des Morbus Perthes langwierig sein kann und sich über mehrere Jahre erstrecken kann. Ihre Unterstützung und Ermutigung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Unser Ziel ist es, Ihrem Kind trotz der Erkrankung eine möglichst normale Entwicklung zu ermöglichen. Wir stehen Ihnen jederzeit für Fragen oder bei Sorgen zur Verfügung und begleiten Sie und Ihr Kind durch den gesamten Behandlungsprozess.
Operative Therapie
Die operative Therapie des Morbus Perthes zielt darauf ab, den Hüftkopf besser in der Gelenkpfanne zu positionieren und somit eine optimale Heilung zu ermöglichen. Dies wird als „Containment“ bezeichnet.
Folgende operative Verfahren kommen dabei häufig zum Einsatz:
Varisationsosteotomie
Hierbei wird der Oberschenkelknochen hüftgelenksnah durchtrennt und der Winkel des Schenkelhalses korrigiert. Der Hüftkopf wird dadurch besser in der Pfanne eingestellt und mit einer stabilen Platte fixiert. Diese Technik ist besonders effektiv, wenn der Hüftkopf zur Seite hin deformiert ist.
Beckenosteotomie
Bei diesem Eingriff wird die Hüftgelenkspfanne korrigiert, um den Hüftkopf besser zu überdachen. Je nach Alter des Kindes und Schweregrad der Erkrankung kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, wie die zum Beispiel die Beckendreifachosteotomie.
Chirurgische Hüftluxation
In einigen Fällen kann es notwendig sein, das Hüftgelenk operativ auszurenken, um Deformitäten am Hüftkopf, Schenkelhals oder Trochanter major direkt zu korrigieren.
Adduktorentenotomie
Hierbei werden verkürzte Hüftanspreiz-Muskeln verlängert, um die Hüftabspreizung zu verbessern.
Die Wahl der operativen Technik hängt vom individuellen Krankheitsverlauf, dem Alter des Kindes und den Ergebnissen der bildgebenden Diagnostik ab. Oft werden diese Verfahren auch kombiniert angewendet. Nach der Operation ist in der Regel eine Entlastungsphase von etwa sechs Wochen notwendig, gefolgt von intensiver Physiotherapie. Das zur Stabilisierung eingesetzte Metall wird meist nach etwa einem Jahr wieder entfernt.