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Dialyseverfahren

Hämodialyse

In der Medizin ist die Hämodialyse eine Methode, um Schlackenstoffe wie Kreatinin und Harnstoff und eingelagertes Wasser aus dem Körper zu entfernen, wenn die Nieren diese Aufgabe nicht mehr selbst ausreichend durchführen können.

 

Die Hämodialyse wird mit Hilfe einer Maschine, dem Dialysegerät, und einem Dialysator (der eigentlichen künstlichen Niere) durchgeführt.
Durch das Dialysegerät wird eine besondere Spüllösung (das Dialysat) an einer halbdurchlässigen Membran im Dialysator am Blutstrom vorbeigeführt und somit werden "Giftstoffe" und eingelagertes Wasser dem Blut entzogen.

In unserem Dialysezentrum werden im Dreischichtbetrieb über 24 Stunden morgens, mittags und nachts auf 20 Behandlungsplätzen Patienten dialysiert. Dialysepatienten, die aus medizinschen Gründen (z.B. chirurgische Eingriffe, diagnostische Abklärung) in unserem Haus aufgenommen werden, können sich während ihres Klinikaufenthaltes bei uns einer Dialyse unterziehen.

Unser Ärzte- und Dialyseteam betreut konsiliarisch auf allen Intensiv- und Wachstationen des Universitätsklinikumsn die nephrologischen und dialysepflichtigen Patienten. Sind die Patienten nicht transportfähig, wird die Behandlung durch unsere Fachpflegekräfte für Nephrologie und Dialyse direkt auf den Stationen durchgeführt.

Unsere Dialysestation baut auf einen Erfahrungsschatz von über 50 Jahren auf. Der überwiegende Teil unserer Mitarbeiter sind Krankenpfleger(innen) mit einer zweijährigen Fachweiterbildung für Nephrologie und Dialyse und langjähriger Berufspraxis.

Ansprechpartner

Peritonealdialyse

Bei der Peritonealdialyse PD [Peritoneum (Bauchfell) von griech. Peritonaion = "das Ausgespannte"] wird über einen Kunststoffschlauch, einem sogenannten PD-Katheter, Dialyselösung in den Bauchraum geleitet.

 

Die Wände der Bauchhöhle sind mit einer Membran ausgekleidet, dem Peritoneum, über welche harnpflichtige Substanzen und Flüssigkeit aus dem Blut in die Dialyselösung gelangen können.

Die zu entfernenden Giftstoffe und die Flüssigkeit, die über die eigenen Nieren nicht ausgeschieden werden kann, werden mit Hilfe der Dialyselösung, die Zucker enthält, durch das Peritoneum in die Bauchhöhle gezogen. Giftstoffe und dem Körper entzogene Flüssigkeit sammeln sich in der Bauchhöhle und verlassen den Körper wieder über den PD-Katheter beim Auslaufenlassen der Dialyselösung und werden verworfen.

Die Durchführung des Auslaufs und des Einlaufs der Dialyselösung (meist 2 Liter) wird Wechsel genannt und dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Der Zeitabschnitt, in dem die Lösung im Bauch ist, wird die Verweilzeit genannt. Ein typischer Behandlungsplan sieht vier Wechsel pro Tag, mit einer jeweiligen Verweilzeit von vier bis sechs Stunden, vor.

Verschiedene Formen der PD haben unterschiedliche zeitliche Abläufe des täglichen Flüssigkeitsaustausches.

Die wichtigste Form der PD, die Kontinuierliche Ambulante Peritonealdialyse CAPD (continuous ambulatory peritoneal dialysis), benötigt keine Maschine. Wie das Wort ambulant andeutet, kann man sich mit der Dialyselösung im Bauch frei bewegen.

Eine weitere Form der PD ist die CCPD (continuous cycler-assisted peritoneal dialysis), die eine Maschine benötigt, die Cycler genannt wird. Der Cycler füllt und entleert automatisch die Bauchhöhle mit Dialyselösung, für gewöhnlich während der Nacht beim Schlafen. Die CCPD wird häufig auch Automatische Peritonealdialyse APD genannt.

Die Schulung für diese Behandlung findet in unserer Klinik statt. Unser Schulungsteam setzt sich aus Pflegekräften zusammen, die ebenfalls die pflegerische Betreuung und Beratung in unserer CAPD-Ambulanz durchführen.

Video: Vorteile der Peritonealdialyse als Nierenersatzverfahren

Andere Verfahren

Therapeutische Apherese

Bei der Apherese (griech. = "wegnehmen, entfernen") werden über einen extrakorporalen Kreislauf pathogene Proteine, pathogene Zellen, proteingebundene pathogene Substanzen und toxische Stoffwechselprodukte aus dem Blut entfernt.

Wenn das pathogene Protein nicht direkt durch Adsorption aus dem Vollblut gebunden werden kann (Vollblutapherese), sondern nur aus dem zellfreien Plasma elimiert werden kann, ist dies durch den Einsatz von Plasmafiltern möglich.

Unselektive Plasmapherese

Bei der unselektiven Plasmapherese wird das über den Filter separierte Plasma verworfen und durch eine Substitutionslösung aus Humanalbumin und Elektrolyten oder Frischplasma ersetzt.

Selektive Plasmapherese

Bei der selektiven Plasmapherese wird das über den Filter separierte Plasma mittels Adsorption, Präzipation oder Filtration in einem Sekundärfilter oder Adsorber von dem pathogenen Protein befreit. Das gereinigte Plasma wird dem Patienten wieder zurückgegeben.

Immunadsorption

Darunter versteht man z.Z. die Bindung immunlogisch aktiver Moleküle an immobilisierte Aminosäuren, Peptide oder Proteine. Dieses Verfahren basiert auf der Adsorption spezifischer pathogener Antikörper bzw. bestimmter Proteinklassen im filtrierten Plasma.

Hämoperfusion

Bei der Hämoperfusion werden mit Hilfe einer Adsorbersubstanz pathogene Substanzen direkt aus dem Blut entfernt. Die Adsorbersubstanzen sind Aktivkohle oder Austauscherharze, die in einem Gehäuse oder einer Säule untergebracht sind.

Extrakorporale Leberersatztherapie

Es handelt sich um ein Entgiftungsverfahren, bei dem ein System ähnlich der Hämodialyse, die Entgiftungsfunktion der Leber übernimmt und damit das Überleben bei akutem Leberversagen für eine gewisse Zeit sicherstellt, bis die Leber sich erholt hat.

Über einen Dialysefilter, der für Albumine nicht passierbar ist, gelangen die albumingebundenen Toxine in ein albuminhaltiges Dialysat.
Dies wird über einen Dialysator, einen Aktivkohleadsorber und einen Anionenaustauscher geleitet, in denen die albumingebundenene Toxine gebunden und das Albumindialysat regeneriert werden.