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Lungenembolie-Netzwerk

Netzwerk für Patienten mit Lungenembolie – Gemeinsam besser versorgt

Jährlich sterben in Deutschland bis zu 100.000 Menschen an den Folgen einer Lungenembolie – sie ist damit nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die Prognose hängt entscheidend von der schnellen Diagnose und einer gezielten, interdisziplinären Behandlung ab.

Das Lungenembolie-Netzwerk der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) soll die regionale Versorgung betroffener Patient:innen verbessern und ermöglicht rund um die Uhr den Zugang zu allen modernen Therapieoptionen – von Antikoagulation über kathetergestützte Verfahren bis hin zur VA-ECMO.

Ein zentrales Element ist das Pulmonary Embolism Response Team (PERT), das bei Lungenembolie mit mittlerem und hohem Risiko innerhalb kürzester Zeit aktiviert wird und interdisziplinär die bestmögliche Therapieentscheidung für den Patienten trifft (siehe Abbildung).

Laut regionalem Behandlungsprotokoll ist bei Patient:innen mit einer Hochrisiko-Lungenembolie und hämodynamischer Instabilität – also Kreislaufversagen oder drohendem Herzstillstand – ein schnelles, gezieltes Handeln mit Eskalation der Therapie entscheidend. Um auch in Krankenhäusern ohne eigene ECMO-Kapazitäten eine adäquate Behandlung zu ermöglichen, bietet unser Zentrum einen mobilen ECMO-Abholservice an (siehe Abbildung). Mit dem ECMO-Mobil rückt ein erfahrenes Team direkt in das zuweisende Krankenhaus aus. Vor Ort erfolgt die Implantation einer veno-arteriellen ECMO (VA-ECMO) zur Kreislaufunterstützung. Dadurch wird der Patient stabilisiert und anschließend unter laufender ECMO-Therapie sicher in unser Zentrum verlegt und einer kathetergestützten Therapie zugeführt. So schließen wir die Versorgungslücke zwischen der Erstversorgung im zuweisenden Krankenhaus und der spezialisierten Intensivtherapie im Zentrum – und bieten Patient:innen in extrem kritischen Situationen die bestmögliche Überlebenschance.

Ziel des Netzwerks ist es, die Sterblichkeit und Komplikationsraten deutlich zu senken und eine individuelle, leitliniengerechte Versorgung in enger Zusammenarbeit mit regionalen Kliniken sicherzustellen. Die UMM fungiert dabei als spezialisiertes Zentrum, das nach erfolgreicher Akuttherapie eine Rückverlegung in die Ursprungsklinik ermöglicht.

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Telefon 0621/383-1199