Die aktualisierte S3-Leitlinie zum Kolorektalen Karzinom ist jetzt verfügbar. Sie wurde unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Ebert, Direktor der II. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim, erstellt. Sie enthält aktuelle, evidenzbasierte Empfehlungen zur Diagnostik (inklusive MSI-Test bei Erstdiagnose) und Therapie (unter anderem Immuntherapie bei MSI-positiven Tumoren). Zudem berücksichtigt sie bei der Nachsorge von Darmkrebs insbesondere die Behandlung erblicher Tumorerkrankungen.
Ein wichtiger Punkt der neuen Leitlinie ist die differenzierte Behandlung in den frühen Erkrankungsstadien. Darmkrebs im Frühstadium ist in der Regel gut behandelbar, da die Lymphknoten in der Regel noch nicht befallen sind.
In vielen Fällen kann das Gewebe dabei endoskopisch entfernt werden. Je nach Resektionsstatus und Vorhandensein ungünstiger Risikofaktoren ist jedoch eine onkologisch-chirurgische Resektion erforderlich. Die Leitlinie gibt hierzu differenzierte Empfehlungen, um eine individuelle und effektive Therapie zu gewährleisten.
Die S3-Leitlinie legt besonderen Wert auf die frühzeitige Identifikation erblich bedingter Tumorerkrankungen. Wird eine Mikrosatelliteninstabilität (MSI) im Tumor nachgewiesen, sollte eine genetische Untersuchung auf das Lynch-Syndrom erfolgen. Für diese Patientinnen und Patienten empfiehlt die Leitlinie ein intensives Screening auf weitere Tumoren sowie eine Therapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren, da diese Tumoren besonders empfindlich auf diese Behandlung ansprechen.
Weitere Informationen und Leitlinien zum Kolorektalen Karzinom: