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Magnetresonanztomografie (MRT)

Was ist eine Magnetresonanztomografie?

Die Magnetresonanztomografie ist ein radiologisches Schnittbildverfahren, das die Darstellung beliebiger Ebenen des Körpers mit hohem Weichteilkontrast erlaubt. Im Gegensatz zur Computertomografie oder dem konventionellen Röntgen beruht die Bildgebung mittels MRT auf einer unterschiedlichen Magnetisierung des Körpers durch den Magneten des MR-Tomografen.

Es wird keine Röntgenstrahlung verwendet, sodass auch Kinder oder Schwangere (in der Regel ab dem 4. Monat) gefahrlos untersucht werden können. Mit Geräten der neuesten Generation dauert eine Untersuchung des gesamten Körpers weniger als 20 Minuten.

Häufige Fragen rund um die Magnetresonanztomografie

Wie funktioniert die MRT?

Die Magnetresonanztomografie beruht im Wesentlichen auf der Darstellung von Protonen (Wasserstoffatome), die im menschlichen Körper mit großer Häufigkeit vorkommen. Die Wasserstoffprotonen haben einen Eigendrehimpuls, den sogenannten „Kernspin”. Die Ausrichtung dieser Kernspins ist abhängig von dem äußeren Magnetfeld. Vereinfacht gesagt, kommt es während der Untersuchung zu einer unterschiedlichen Magnetisierung des Körpers.

Für die Untersuchung von Patienten werden im allgemeinen Magneten mit unterschiedlicher Stärke von ca. 0,2 bis 3 Tesla, unter Forschungsbedingungen auch bis 7 Tesla verwendet.

Zunächst wird der Patient auf dem Untersuchungstisch gelagert und Empfangsspulen werden auf der zu untersuchenden Körperregion angebracht. Danach wird der Patient in den MR-Tomografen gefahren, wo mittels eingestrahlten Hochfrequenzimpulsen die Bildgebung erfolgt. Nach dem Abschalten des Hochfrequenzimpulses gehen vom Patienten Impulse aus, die über eine Spule gemessen werden können. Mit Hilfe eines Computers werden die Signale ausgewertet und als Bild dargestellt.

Auf diese Art entstehen Schnittbilder des menschlichen Körpers. Außerdem können im MRT ohne Punktion Gefäße dargestellt werden. Auch ist es möglich, mit der Magnetresonanz funktionelle Messungen durchzuführen, die die Durchblutung des Gewebes, die Sauerstoffkonzentration und eventuelle Diffusionsstörungen bis hin zur Aktivität des Gehirns genau charakterisieren. Die wiederholte Einstrahlung des Hochfrequenzimpulses führt zu den für die MRT typischen Klopfgeräuschen, deren Lautstärke mit den neuen MR-Tomografen in der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin nochmals reduziert wird. Dennoch wird den Patienten zum Schutz des Gehörs ein Kopfhörer aufgesetzt, über den auch Musik eingespielt werden kann.

Wer kann untersucht werden?

Bis auf Patienten, die magnetische Fremdkörper (Metallsplitter im Auge, OP-Clips älterer Bauart bei Hirnoperationen, dauerhafte größere Tätowierungen) oder elektronische Implantate (Herzschrittmacher, Insulinpumpen, Nervenstimulatoren, Schmerzpumpen) aufweisen und Schwangere im ersten Schwangerschaftsdrittel können alle Patienten untersucht werden. Elektronische Implantate können durch das Magnetfeld in ihrer Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt werden.

Kein Problem stellen im Knochen befindliche Metalle (Hüft-TEP, Plattenosteosynthese) oder Zahnfüllungen für die Sicherheit der Patienten dar. Die Beurteilung der entsprechenden Körperregion, z. B. des Hüftgelenks bei vorhandenem künstlichem Hüftersatz, ist jedoch mitunter nur eingeschränkt möglich.

Patienten mit Klaustrophobie („Platzangst”) können evtl. nur nach medikamentöser Vorbehandlung untersucht werden.

Müssen die Patienten vorbereitet sein?

Die MRT ist eine sehr patientenfreundliche Methode, die im Allgemeinen keine besondere Vorbereitung erfordert. Die Patienten müssen alle metallischen (Stifte, Gürtel, Geldbeutel, etc.) und elektronischen Gegenstände (Handy, Scheckkarten, etc.) ablegen und können dann untersucht werden. Bei Darmuntersuchungen erhöht eine vorhergehende Darmreinigung die Genauigkeit der Untersuchung deutlich.

Brauchen die Patienten Kontrastmittel?

Durch die Gabe von Kontrastmittel werden zusätzliche Informationen gewonnen. Nicht selten kann dadurch erst die genaue Diagnose gestellt werden oder es wird die Sicherheit der Diagnose deutlich verbessert.

Das Kontrastmittel ist in der Regel sehr gut verträglich und kann auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel verwendet werden. MR-Kontrastmittel sind nicht radioaktiv und werden in der Regel innerhalb weniger Stunden mit dem Urin ausgeschieden.

Obwohl keine schädigenden Wirkungen bekannt sind, erhalten schwangere Frauen aus Sicherheitsgründen kein Kontrastmittel. Stillende Frauen sollen ebenfalls aus Sicherheitsgründen 24 Stunden nach einer Kontrastmittelgabe ihre Milch abpumpen und verwerfen.

An der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin kommen zudem neue, zugelassene, organspezifische Kontrastmittel zur Leber-Bildgebung und zur Gefäßbildgebung zur Anwendung, die für spezielle Fragestellungen angewendet werden.

Anwendungsgebiete

  • MRT des Schädels
  • MRT des Halses
  • MRT des Brustraumes und der Lunge
  • MRT des Herzens
  • MRT des Bauchraums sowie der Oberbauchorgane
  • MRT des Dünn- und Dickdarms
  • MRT der Wirbelsäule
  • MRT der Knochen und Gelenke
  • MRT der Weichteile
  • MRT der Brustdrüse
  • MRT der Gefäße
  • MRT des Beckens (Uterus, Prostata)

Spezialuntersuchungen

  • Pränatale Fehlbildungsdiagnostik
  • Ultra-hochaufgelöste Gefäßdarstellung der unteren Extremität vor Intervention
  • Ganzkörperbildgebung bei Tumorerkrankungen und vaskulären Systemerkrankungen
  • MR-Pelvimetrie
  • Flussmessung in Blutgefäßen
  • MR-Spektroskopie bei Erkrankungen der Prostata
  • Funktionelle Nierenbildgebung
  • MR-Arthrografie