Therapie bei Klumpfuß
Konservative Therapie
Das Ziel einer Behandlung ist ein normal aussehender, funktionell belastbarer und schmerzfreier Fuss. Eine konservative Therapie steht dabei an erster Stelle.
Die Ponseti-Methode hat sich zum weltweiten Goldstandard für die konservative Behandlung des Klumpfußes entwickelt. Sie weist hohe Erfolgsraten auf und reduziert die Notwendigkeit größerer chirurgischer Eingriffe. Sie besteht aus einer Reihe von sanften Manipulationen und wöchentlichen Gipswechseln, die in der Regel kurz nach der Geburt beginnen. Bei dieser Methode werden die verschiedenen Komponenten der Klumpfußdeformität nacheinander korrigiert.
Nach der anfänglichen Gipsphase, die in der Regel 5-8 Wochen dauert, wird häufig eine Durchtrennung der Achillessehne mit einem kleinen Hautschnitt (perkutane Achillessehnen-Tenotomie) durchgeführt, um den bis zuletzt verbleibenden Spitzfuß zu korrigieren. Ist dieser Zeitpunkt erreicht, ist die Gipstherapie nach weiteren 3 Wochen beendet und es schließt sich eine Schienentherapie an.
Nach der Gipsbehandlung wird die korrigierte Stellung mit einer Fußabduktionsschiene (ALFA-Flex) oder Orthesen (Oberschenkelschienen) gehalten. Diese Schiene wird in den ersten drei Monaten ganztägig getragen, danach nachts und während des Mittagsschlafs bis zum vollendeten 4. Lebensjahr.
Es ist wichtig zu betonen, dass die konsequente Einhaltung der Schienenbehandlung entscheidend ist, um ein Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern und einen langfristigen Erfolg zu erzielen. Dabei haben Studien gezeigt, dass die korrekte Anwendung der Schienen bei Kindern, die mit der Ponseti-Methode behandelt werden, keine Verlangsamung der motorischen Entwicklung zur Folge hat.
Operative Therapie
Die chirurgische Behandlung des Klumpfußes ist in der Regel Fällen vorbehalten, bei denen konservative Methoden zu einem Wiederauftreten (Rezidiv) geführt haben oder die Deformitäten sehr ausgeprägt sind.
Die chirurgischen Eingriffe können je nach Schweregrad und Alter des Patienten von kleineren Eingriffen bis hin zu größeren rekonstruktiven Operationen reichen. Zu den kleineren Eingriffen gehören die meist erneute Durchtrennung oder Verlängerung der Achillessehne eventuell verbunden mit einer Verlängerung der Gelenkkapsel, sowie ein Sehnentransfer des Fußhebers.
Größere Eingriffe umfassen Weichteilkorrekturen - wie zuvor beschrieben - in Kombination mit knöchernen Eingriffen wie korrigierende Osteotomien (Knochendurchtrennungen) oder Arthrodesen (Versteifungen), um hartnäckige Deformitäten zu korrigieren. Die postoperative Behandlung umfasst in der Regel einen Gipsverband für 6 Wochen, gefolgt von einer Orthesentherapie.
Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Wiederauftreten des Klumpfußes (Rezidiv) mit Notwendigkeit einer operativen Therapie häufig eine erneute Gipstherapie, dann bei gehfähigen Kindern meist Unterschenkelgehgipsen, den Umfang der Operation reduzieren und die Durchführung erleichtern kann. Wir versuchen daher dies in Absprache mit den Eltern vor dem geplanten Eingriff umzusetzen.